Anforderungen des Fahrzeuges beim Laden


Aus der Steckdose daheim, privaten Wallboxen und AC Ladestationen fließt Wechselstrom, was Sinn macht für elektrische Kurzstrecken.

Vielfahrer sollten deshalb darauf achten, dass ihr Fahrzeug für das Schnellladen mit Gleichstrom (DC) gerüstet ist. Ein Ärgernis dabei ist, dass es verschiedene Systeme gibt und sich die Auto-Industrie nicht auf ein System bisher einigen konnte. Im Angebot sind derzeit: Tesla Supercharger, CCS (das am weitest verbreitete System) sowie Chademo-System (Renault, Nissan).

Bei der Ladedauer mit Gleichstrom (DC) kommt es auch noch darauf an, wie viel Gleichstrom der Akku des Fahrzeuges verwerten kann. Das Spektrum (400V Modelle) reicht derzeit von 50 bis 270 kW; Hochvoltmodelle z.B. (800 V+) können sogar bis zu 350 kW verarbeiten.


Wer sich für ein elektrisch betriebenes Fahrzeug entscheidet, sollte deshalb bereits vor dem Kauf wissen, wo und wann er es aufladen kann. Dies geschieht wohl in den meisten Fällen Zuhause mit Wechselstrom, jedoch sollte man dabei auch berücksichtigen:

Um eine Überlastung des elektrischen Haushalt-Netzes zu vermeiden ist es notwendig eine Wallbox zu haben. Ladeleistungen von diesen betragen derzeit 3,6 – 7,2 – 11 oder 22 KW. Nicht überall erlaubt allerdings die lokale Elektrik den Einbau einer Wallbox, deshalb unbedingt beim Elektriker vorab informieren, notfalls Genehmigung des Netzbetreibers einholen, was ab 22 KW Pflicht ist.

Die entscheidende und wichtigste Rolle beim Laden und somit der Ladedauer mit Wechselstrom spielt der on-board-Lader im Fahrzeug!

Beschränkt sich dieser auf weniger KW kann er die Möglichkeit einer größeren KW-Ladestation nicht voll ausschöpfen. Warum das so ist, wird von uns in der nachfolgenden Tabelle erklärt:

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Aus Kostengründen werden diese on-board-Lader (auch on-Board-Charger genannt) auf 3,6 oder 7,4 KW Ladeleistung beschränkt, obwohl es auch problemlos möglich wäre 11 oder 22 KW on-board-Lader einzubauen. Diese gibt es, wenn überhaupt, meist nur gegen einen saftigen Aufpreis.

Der Teufel steckt also im Detail! Um einen 100 KW Akku mit einem 7,4 KW on-board-Lader aufzuladen benötigt man je 7,4 KW eine volle Stunde! Das entspricht bei einem 100 KW Akku immerhin ca. 13,5 Stunden für eine vollständige Ladung …


Ein „Starkstromanschluss“ sollte deshalb bereits vorhanden sein. Ist dies nicht der Fall muss vom Hausverteilerkasten eine derartige Leitung verlegt und abgesichert werden (Kosten etwa 1000 bis 2000 €).

Wenn dies nicht möglich ist, kann das Laden des E-Fahrzeuges für den Besitzer umständlich, aufwändig und teuer werden:

1. der Weg zur Ladestation

2. die freie Verfügbarkeit des Ladeplatzes

3. der Preis, denn „öffentlicher Strom“ ist in der Regel teurer als der Haus-Strom



Ladedauer & Ladeleistung

Durchgesetzt haben sich inzwischen Ladestecker von Typ 1 oder Typ 2, wobei die Mehrzahl der derzeit angebotenen elektrisch betriebenen Fahrzeuge TYP 2 ausgelegt sind. Die Ladung des Akkus kann dabei (mit Wechselstrom) 1-phasig oder 3-phasig erfolgen (Ladestrom-Aufnahme siehe Tabelle oben).


Ladeleistung AC (Wechselstrom)

Von 3,2 KW, 3,7 4,6 KW, KW, 6,6 KW, 7,2 KW, 7,4 KW, 11, 16,5 KW, KW, 22 KW, 50 KW – also sehr unterschiedliche Möglichkeiten …

wobei die Ladedauer je nach Akku-Größe an einer AC Ladestation zwischen 4 und 22 Stunden dauern kann. Wie bereits beschrieben, kommt es dabei auch auf den Onboard-Lader und ob 1- oder 3-phasig geladen wird an. Dabei sind mehr KW der Wallbox bzw. der Ladestation in jedem Falle besser, weil sich die Ladedauer entsprechend verringert (siehe Tabelle oben).


Ladeleistung DC (Gleichstrom)

Ladestationen zwischen 10KW und 270 KW

Ladedauer (von 5 bis 80 %) an der DC Ladestation zwischen 30 Min und 120 Min

Inzwischen gibt es auch schon wenige 350 KW CCS Schnell-Ladestationen, dadurch verringert sich natürlich die Ladezeit entsprechend. Allerdings haben die Fahrzeuge die darauf angewiesen sind Akkus von fast 100 oder mehr KWh an Bord und oft Spannungen von 800 und mehr Volt.

Beim öffentlichen Laden muss man zunächst eine freie Ladestation vorfinden um keine Zeit zu verlieren. Garantieren wird das allerdings kein Anbieter von Ladestrom und erst recht kein Hersteller oder Verkäufer von mit Akku elektrisch betriebenen Fahrzeugen!

Ladeleistung Haushaltssteckdose (Wechselstrom)

Das Laden des Akkus an einer normalen Haushalts-Steckdose ist nicht geeignet für alle Fahrzeuge schon gar nicht für täglich weitere Strecken, denn die Ladung des Akkus könnte „theoretisch“ mit maximal 3,68 KW (230 Volt mal 16 Ampere) je Stunde erfolgen. Die Haushaltssteckdose ist daher nur geignet für Kleinwagen und für den Stadtverkehr! Um z.B. einen 100 KW Akku mit Strom aus der Haushaltssteckdose – vorausgesetzt ein eigener Stromkreis ohne Nebengeräte oder Anschlüsse – vollständig aufzuladen würde man tatsächlich über 27 Stunden benötigen …


Beachten sollte man beim Laden des Akkus jedoch unbedingt:

Es ist immer wieder zu lesen, dass Lithium-Ionen-Akkus im Fahrzeug ab ca. 30 Minuten an einer DC Ladestation von 5% bis zu 80% aufgeladen werden können (sollen). Nicht nur Benutzer und Hersteller von Smartphones, Tablets, Notebooks, ferngesteuerten Kinderspielzeugen, usw. raufen sich bei solchen Aussagen (Ladung von 5 bis 80%) dabei die Haare!

Bei all diesen Geräten, die auch mit Lithium-Ionen-Akkus bestückt sind, will man immer eine Aufladung von 90 bis 100% weil man weiß, dass der Lebenszyklus des Akkus damit erhöht wird. Die Nutzer und Hersteller dieser Kleingeräte wissen jedoch auch, dass die Akkuleistung im Idealfall nicht unter 10-15 % fallen sollte, weil es sonst auch dem Akku schadet.

Warum das bei Lithium-Ionen-Akkus von elektrisch betriebenen Fahrzeugen auf einmal ganz anders sein soll, ist für viele ein Rätsel …

30 Minuten Ladezeit (Verkaufsargument) an einer DC Ladestation hören sich für den Käufer oder Nutzer eines mit Akku betriebenen elektrischen Fahrzeuges besser an als 1 Stunde oder gar mehr Zeit beim Aufladen verbringen zu sollen oder zu müssen! Dass dies (5 bis 80% aufladen) eine Wertminderung bei einem Gebrauchtfahrzeug mit sich bringen wird, muss den Herstellern und Verkäufern von elektrisch betriebenen Fahrzeugen auch bekannt sein.

Unsere Empfehlungen für die Akku-Ladung und für eine lange Lebensdauer des Akkus sind:

  1. Akku-Leistung sollte niemals unter 10-15% fallen
  2. Beim Akku-Laden mindestens bis 90% aufladen (die letzten 10% werden nur langsam geladen)
  3. Im Winter den Akku laden, solange er noch warm ist (also nach der Fahrt)
  4. Überhitzung des Akkus vermeiden


Der Gau eines Gebrauchtwagenkäufers dürfte genau dann eintreten, wenn er für sein erworbenes Fahrzeug auf einmal einen neuen Akku benötigt, weil der Akku zuvor womöglich über Jahre nicht richtig aufgeladen wurde!


Erkundigen sie sich deshalb bereits vor dem Kauf – WIE GENAU – sie ihren Akku aufladen sollen oder müssen, auch wie der Akku zuvor (bei einem Gebrauchtwagen z.B.) aufgeladen wurde, damit sie lange Freude an ihrem mit Akku elektrisch angetriebenen Fahrzeug haben können.